Laut eines kürzlich erschienenen Forschungsberichtes des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge haben im Jahr 2022 circa eine Million Ukrainer:innen in Deutschland Schutz gesucht. Das beeinflusst sowohl persönliche Biographien als auch kommunale Strukturen. Der Angriffskrieg in der Ukraine, seine Folgen auf verschiedensten Ebenen sowie die aktuellen Lebensumstände von Ukrainer:innen in Deutschland sind gesamtgesellschaftlich viel diskutiert und somit auch für wissenschaftliche Forschung von Interesse. An dieser Stelle möchten wir auf zwei kürzlich erschienene Publikationen zum Thema verweisen:

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat einen Forschungsbericht zur Lebenssituation Geflüchteter aus der Ukraine in Deutschland veröffentlicht. Untersucht wurden beispielsweise die Altersstruktur, Flucht und Ankommen in Deutschland, die familiäre Situation, Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Zukunftspläne der ukrainischen Geflüchteten. Dabei ergab sich unter anderem, dass der Großteil der geflüchteten Personen Frauen und Kinder sind, zumeist mit hohem Bildungsniveau. Rund 40 Prozent beabsichtigen außerdem längerfristig in Deutschland zu bleiben. Einen Bedarf an Unterstützung äußern die Geflücheten aber vor allem im Bereich Sprache, medizinische Versorgung sowie Arbeits- und Wohnungssuche.

Einen Überblick zu den zentralen Ergebnissen und den vollständigen Forschungsbericht finden Sie hier auf der Website des BAMF. Am 27. März lädt das Bundesamt außerdem alle Interessierten zu einer Online-Veranstaltung ein, in der die Ergebnisse präsentiert werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

Desweiteren hat das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V (ISS) einen Ergebnisbericht zu Herausforderungen für die demokratische Zivilgesellschaft in Deutschland in Folge des Krieges veröffentlicht. Befragt wurden 212 Projekt-Koordinator:innen der Partnerschaften für Demokratie. Im Vordergrund stehen hier kommunale Gegebenheiten. Die Autor:innen kommen unter anderem zu dem Schluss, dass der Krieg und seine Folgen von demokratiefeindlichen Akteur:innen im Rahmen ihrer Ideologie gedeutet wird und die polarisierte Auseinandersetzung lokale Demokratiearbeit vor Herausforderungen stellt. Den vollständigen Bericht können Sie unter diesem Link nachlesen.